TAUBACH

Taubach, an der Ilmbrücke

Taubach, an der Ilmbrücke

Taubacher Geschichte(n)

Keine Besserung

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Die Taubacher Kirche St. Ursula

überstand den großen Dorfbrand von 1674 zwar als einziges großes Gebäude, allerdings stand es auf Messers Schneide, da die in der Nähe stehenden Gebäude lichterloh brannten. Zwei Jahre später, am 18.(jul.)/28.(gre.) September 1676, dem Montag nach Kreuzerhöhung (crucis)(jul.) bzw. 18. Montag nach Trinitatis(gre.), sollte die kurz vorher krumm gewordene Turmfahne durch den Weimarer Herrn Schieferdeckermeister Geörge Caspar Keilhawen gerichtet werden. Dabei entdeckte man, dass der Turmknopf sich beim Brand so erhitzt haben musste, dass die Turmspindel auf der Seite zum Dorfe hin bereits angekohlt und der Schiefer der Turmeindeckung sich durch die Hitzeeinwirkung zu lösen begonnen hatte. Die im Turmknopf enthaltenen Dokumente wurden vom Herrn Schulmeister Michael Rücker in das fürstliche Amt Weimar geschickt, welches solche und eine andere auf Pergament geschriebene Urkunde nebst 4 Pfennigen und 5 Dreiern neuerer Weimarer Münzen zurück sandte. Die neue Urkunde vom 19.(jul.)/29.(gre.) September 1676 nahm Bezug auf die genannten Münzen, welche auf diese Weise als Andenken für die Nachwelt verwahrt werden sollten. Drei Taubacher, die Herren Geörg und Hans Krippendorff sowie Herr Hans Hänßchen, legten noch je einen Groschen dazu, der Turmknopf wurde wieder verschlossen und am 20.(jul.)/30.(gre.) September 1676 auf die mit neuem Holze ausgebesserte Spindel aufgesetzt.

Ende September 1689 mussten Knopf und Wetterfahne erneut zur Reparatur abgenommen werden, da ihnen das Wetter der vergangenen Jahre arg zugesetzt hatten. Neue Dokumente wurden nicht eingelegt, aber die Herren Georg Krippendorf, Caspar Fritsch, Nicol Rost und David Löbnitz legten jeweils eine Groschenmünze ein. Am 01(jul.)/11.(gre.) Oktober 1689 wurden Turmknopf und Wetterfahne wieder aufgesetzt.

Gegen Ende des 17. Jahrhunderts kamen die Nachbarn (Bezeichnung für vollberechtigte Bauern) zusammen, um über ihre Kirche zu beraten. Aber noch immer fehlte das Geld, die Folgen von Krankheitsepedemien, der Sintflut, des Dreißigjährigen Krieges und die Großbrände der Jahre 1674 und 1690 waren so weitreichend, die Heuschreckenplage des Jahres 1693 bedeutete einen neuerlichen Rückschlag. Die Vertreter der Kirche, Herr Pfarrer und Adjuncto Magister Friedrich Müller sowie sein Substitut und Schwiegersohn Herr Magister Georg Heinrich Kirsch, waren skeptisch, dass das Vorhaben gelingen könnte und viele Nachbarn dagegen. 1701 verstarb der Herr Magister Müller und sein Stellvertreter Herr Kirsch wurde 1702 nach Gaberndorf versetzt. Statt dessen kam der in Gaberndorf wirkende Herr Pfarrer Johann Matthäus Zahn nach Mellingen und damit auch nach Taubach …


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