TAUBACH

Ilmnebel im Morgenlicht des 12. Juli 2014 nach Gewitter am Vortage.

Ilmnebel im Morgenlicht des 12. Juli 2014 nach Gewitter am Vortage.

Taubacher Geschichte(n)

Die Taubacher Kirchgemeinde benötigt auch Ihre Spende zur Restaurierung der über 160 Jahre alten Witzmann-Orgel.

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Über die Orgel der Taubacher Kirche

gibt es vor 1670 keine Nachricht. Der Herr Pfarrer Prediger vermutet in seinen Ausführungen, dass eine vorhandene Orgel eventuell durch plündernde Soldaten im Dreißigjährigem Krieg zerstört wurde.

Am 15.(jul.)/25.(gre.) Januar 1670 überließen die Taubacher Herr Caspar Fritsch und Herr Bäcker Hans Krippendorf die Hälfte einer Bass-Viola, die sie gemeinsam kauften. Die zweite Hälfte schenkte der Jenaer Herr Stadtpfeifer Erhardt Krippendorf. Ob es sich bei dieser Bass-Viola um eine Miniaturorgel, den Teil einer großen Orgel oder um eine Bratsche handelt ist noch ungeklärt.

Eine große Orgel wurde in Taubach 1680 gesetzt. Dabei handelte es sich um die gebrauchte Orgel der Kirche Tiefengruben. Die Orgel war dem Weimarer Orgelbauer Herrn Georg Bernhard Rücker für 16 Taler abgehandelt worden. Das Blendwerk kostet nochmals 2 Taler und 12 Groschen, weitere 12 Groschen erhielt der Orgelbaugeselle als Trinkgeld. Die Summe wurde von Herrn Pfarrer Müller und Herrn Schulmeister Johann Philipp Zohn, welche jeweils einen Taler gaben, Herrn Hans Mönch, welcher ebenso einen Taler von seinem Erbe gab, Herrn ehemaligen Ratsverordneten und Rotgerber Hanns Zwanden aus Pößneck (Rotgerben: Gerben von Rinderhäuten mit Eichenrinde, auch Lohgerben genannt), welcher 6 Taler und 19 Groschen verehrte sowie von der in Taubach lebenden ledigen Jungfrau Fräulein Magdalena Schenck, welche 9 Taler und 5 Groschen dazu gab, aufgebracht.

Herr Generalsuperintendent Johann Georg Lairitz bestellte am 05. Juli 1709 im Beisein des Herrn Adjuncto Johann Rüdiger Bönnecke und des Taubacher Gerichtsschöppen Hans Michael Gottschalk bei dem Frankenhäuser Herrn Orgelbauer Heinrich Nicolaus Trebs, der später Hoforgelbauer des Herzogtums Sachsen-Weimar wurde, eine neue Orgel für die Taubacher Kirche. Diese war "mit nach beschriebenen Registern und tüchtigen Pfeiffen zu verfertigen"; als Preis wurden 110 Taler ausgehandelt, wovon 30 Taler sofort in bar ausgezahlt wurden. Die Orgel wurde von dem bekannten Komponisten Herrn Johann Sebastian Bach geprüft, gespielt und abgenommen, der für seine Arbeit 16 Groschen erhielt, was der Kaufkraft von etwa 50 Euro entspricht.

Nach dem Neubau des Kirchenschiffes der Taubacher Kirche St. Ursula in den Jahren 1849/50 wurde eine neue Orgel benötigt. Diese wurde 1851 vom Stadtilmer Herrn Orgelbaumeister August Witzman angefertigt und besitzt zwei Manuale und Pedal sowie 21 klingende Register. Herr Kantor-Katechet Peter Vieweg (1937-1990) war bei der Instandhaltung der Orgel während der DDR-Zeit rege tätig. Seit 2011 ist die Orgel nicht mehr spielbar und die Taubacher Kirchgemeinde beschloss 2016, das nicht nur historisch wertvolle Instrument denkmalgerecht sanieren zu lasssen. Da diese Vorhaben finanziert werden muss, werden von der Kirchgemeinde Spenden eingeworben - bitte helfen auch Sie. Danke.

Nun ist es fast geschafft - am 07. Juni 2020 um 10:30 Uhr sollte die restaurierte Orgel mit einem Einweihungsgottesdienst mit Superintendent Herbst, Pastorin Oberthür, KMD Dreißig und dem Organisten Schurig wieder erklingen. So der Plan, dann kam Corona um die Ecke. Wie es nun weiter geht ist dem Verfasser leider noch nicht bekannt.


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