Am 2. Dezember des Jahres 1834
ackerte der Taubacher Bauer Johann Caspar Straßburg ein brachliegendes Ackerstück auf dem Hang zwischen Taubach und Oberweimar. Die Feldgegend hatte damals die Bezeichnung "die Weinberge" und das bearbeitete Ackerstück war, so gab es Herr Straßburg bei seiner Vernehmung im Justizamt Weimar am 7. Februar 1835 an, eine Lehde (altes Wort für Brache), welche vielleicht seit 100 Jahren nicht mehr bearbeitet worden war. Dabei ackerte er zwei mit Steinen zugedeckte Steinzeugtöpfe heraus, die dabei zerbrachen. In den Töpfen befanden sich alte, sehr dünne Silbermünzen. Insgesamt waren es, so Herr Straßburg, etwa eine Metze (4,7 l) oder 5½ ℔ (2.570 g; 1 ℔ = 467,2 g). Die Münzen wurden von Herrn Straßburg verkauft, im Lot zu 18 g oder stückweise zu 3 g.
Die Reste des Münzfundes gelangten über den Architekten Herrn Unger aus Erfurt in die Hände von Herrn Carl Friedrich von Posern-Klett (1798-1849), einem Kaufmann und Stadtrat zu Leipzig, welcher sich auch mit der Numismatik befasste. Dieser reinigte und klassifizierte die Münzen und stellte fest, dass noch 270 bis 280 verschiedene Stempel und Sorten vorhanden waren. Die meisten der Münzen waren in Erfurt geprägt worden, aber auch in Fulda und Arnstadt geprägte Münzen fanden sich in größerer Zahl. Wirklich interessant sind aber die Münzen aus ehemaligen kleinen thüringer Münzprägestätten, so Prägungen aus Greußen, Ilmenau, Königsee, Magdala (erstmals gefunden), Remda, Salza (Bad Langensalza), Tannroda und Weißensee. Ferner befanden sich Münzen aus Naumburg, Nordhausen, Stollberg (Harz) und Würzburg sowie ein bayerischer und zwei brandenburgische Dickpfennige im Fund. Herr von Posern-Klett veräußerte Münzen aus dem Taubacher Fund, eine Anzeige hierzu war im Numismatischen Anzeiger der Hannoverschen Numismatischen Zeitung abgedruckt.
Der Fundort des Silberschatzes befindet sich östlich der heutigen Straße Auf dem Steinberge. Diese Straße wurde erst mit dem neuen Wohngebiet angelegt, der einstige Feldweg hatte einen anderen Verlauf und führte westlich des heute überbauten Flutgrabens entlang. Die Feldgegend zwischen dem Dorf und dem damaligen Feldweg wechselte im Laufe der Jahre ihren Namen in "In der Schatzgrube", die Feldgegend westlich von diesem wurde bis zum nächsten Feldweg (heutige Treppenanlage im neuen Wohngebiet) fortan als "An der Schatzgrube" bezeichnet.