Über die Gründung des Taubacher Gesangvereines
ist leider nicht viel bekannt, da das große Dorffeuer von 1877 sämtliche Unterlagen vernichtete. So können nur mit aufgezeichneten mündlichen Überlieferungen die ersten Vereinsjahre beschrieben werden.
Danach waren einige Taubacher beim ersten Gesangskonzert des Oberweimarischen Gesangvereins im Jahre 1858 in der Kirche St. Peter und Paul zu Oberweimar zugegen. Von dem Musikvortrage begeistert, wurde die Gründung eines eigenen Taubacher Gesangvereins beschlossen. 1861 stifteten die Ortsfrauen und Jungfrauen Taubachs dem Gesangverein eine eigene Fahne. Der Verein entwickelte sich und hatte in den 1880er Jahren eine erste Blütezeit, ging aber dann sehr schnell darnieder. Für 1889 sind noch 9 Mitglieder überliefert - der Chor schlief ein. Durch die Inititive des Sangesbruders Wenzel flammte die Vereinstätigkeit 1895 wieder auf, um nach dessen Tod im Jahre 1898 erneut zu erlöschen.
Doch schon 1901 gründete sich der Verein neu. Nach dem ersten Weltkrieg trat der Verein 1921 dem Belvederer Sängerbund bei, dessen Bundessängerfest er 1924 ausrichtete. 1933 feierte der Chor sein 75-jähriges Jubiläum. Nach dem Gottesdienst gedachten die Sänger mit einer Kranzniederlegung am Kriegerdenkmal an der Kirche ihrer im 1. Weltkrieg gefallenen Kameraden. Neben den ortsansässigen Krieger- und Militärverein, dem Turnverein, dem Verein für Leibesübungen, dem Frauenverein sowie den Burschenvereinen Konkordia und Einigkeit waren zu diesem Festtag auch auswärtige Vereine gekommen: die Liedertafel Mellingen, der Gesangverein Legefeld und der Gemischte Chor Gaberndorf. Der Frauenverein und die Burschenschaft Konkordia stifteten dem Taubacher Gesangverein je einen Fahnennagel. Das Gesangskonzert der Chöre mit abschließenden Ball gab es im Gasthaus Heintz.
Im Jahre 1949 wurde der Gesangverein zum Gemischten Chor Taubach, der sich im Jahr 1958 auflöste.
Am 29. Januar 1968 gründete sich erneut ein Taubacher Chor, der heute noch existierende Taubacher Männerchor. Die Leitung des Chores übernahm Herr Kantor-Katechet Peter Vieweg (1937-1990), welcher Ende der 1960er Jahre mit seiner Familie zugezogen war und im Pfarrhaus wohnte. Unter seiner Leitung stellte sich der Chor 1977 einer besonderen Herausforderung, der Mitwirkung bei der Aufführung der Richard-Wagner-Oper "Die Meistersinger von Nürnberg" am Deutschen Nationaltheater Weimar.
Nach dem Ableben von Herrn Vieweg übernahm Herr Dipl.-Musikpädagoge Harald Dübler die Chorleitung und führte ihn bis heute erfolgreich weiter.
Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage des Männerchores Taubach.
Ein Klangbeispiel hat der Chor auf seinem YouTube-Kanal Männerchor Taubach e.V. veröffentlicht.