TAUBACH

Taubach, Nordseite des Kirchplatzes, v.l.n.r. Wohnhaus aus dem Jahr 1912, Neue Schule, ehemaliger Schulhof mit als Vereinsgebäude genutzter Lebensmittelverkaufstelle, Alte Schule, Ilmtalstraße, Kirche St. Ursula

Taubach, Kirchplatz, in dieser Straße entdeckte der Herr Gemeindearbeiter Büchner bei Schachtarbeiten die Siedlungsgrube aus der Zeit der Stichbandkeramiker.

Taubacher Geschichte(n)

1954 entdeckte der Herr Gemeindearbeiter Büchner an der Taubacher Kirche St. Ursula eine Siedlungsgrube der Stichbandkeramiker.

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Keramiker der Jungsteinzeit

siedelten sich etwa vor 7.500 Jahren in einer weitläufigen Siedlung im Taubacher Raum an, die Menschen begannen sesshaft zu werden.

Während anfangs keramische Gefäße mit einem Bandmuster aus eckigen, spiral- oder wellenförmigen Linien, der sogenannten Linearbandkeramik, hergestellt wurden, ging man vor etwa 7.000 Jahren dazu über, die Keramikerzeugnisse mit Mustern aus Einstichen, auch mit mehrzinkigen Werkzeugen, zu verzieren. Diese, aus vielen Einstichen zusammengesetzten, Motive aus vertikalen und horizontalen Linien sowie Winkelbändern gaben der Keramik ihren Namen: Stichbandkeramik, obwohl sie doch eher wie eine Strichelchenbandkeramik aussieht.

Der Herr Gemeindearbeiter Büchner entdeckte in den Augusttagen des Jahres 1954 beim Ausschachten für die Ortskanalisation in der Straße zwischen der Kirche und dem damaligen Schulhof mehrere Skelette, was er sogleich meldete. Die Grabung ergab, dass es sich um Bestattungen des ehemaligen Friedhofes handelte.

Beim Weiterschachten stieß er dann aber in etwa einem Meter Tiefe auf einen hohen, durchbohrten Schuhleistenkeil (Steinhammer) und Scherben. Im Laufe der erfolgten Grabung konnten an dieser Stelle auch der zerdrückte und unterkieferlose Schädel eines ca. 2 Jahre alten Kindes, das Unterteil eines kugelbodigen Stichbandkeramikgefäßes, ein Feuersteinmesser, ein Knochenpfriem (Knochenahle), ein kleiner, annähernd symetrischer Schuhleistenkeil (Oberteil eines Flachbeiles / Hacke - Dechsel), ein stichverziertes Gefäß und ein Stückchen Wildschweinkiefer geborgen werden. Das Alter der Fundstücke aus der Zeit der Stichbandkeramiker beträgt etwa 4.500 Jahre.

Nach deren Bergung der genannten Fundstücke stieß man etwas seitlich der Fundstelle auf eine Siedlungsgrube, in welcher sich größere Tierknochen (Nahrungsabfälle) und einige Scherben aus der Zeit der Linearbandkeramik befanden. Ähnliche Funde wurden bereits in den Jahren 1924, 1927 und 1928 östlich und westlich der Taubacher Kirche geborgen. Gegenüber anderen Schädelfunden aus Siedlungsgruben dieser Zeit nimmt der Taubacher Fund eine Sonderstellung ein - nur bei diesem fanden die Archäologen auch Beigaben. Ob dieser Fund beim Einsatz heutiger schwerer Technik und des enormen Zeit- und Kostendrucks, welchem sich die meisten Menschen unter uns selbst auferlegen, möglich wäre, darf bezweifelt werden.

Doch war auch das nicht der Fund, von dem fast jeder Mensch träumt …


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