TAUBACH

Blick vom Fußweg zwischen Mühle und Ilmstraße in Richtung Steinberg.

Blick vom Fußweg zwischen Mühle und Ilmstraße in Richtung Steinberg.

Taubacher Geschichte(n)

Die teilweise Zerstörung der Taubacher Kirche St. Ursula im Dreißigjährigen Krieg durch Soldaten der Kaiserlich-Götz'sche Armee.

Sie sind hier: Start » Inhaltsverzeichnis Geschichte Taubachs » Taubach im Dreißigjährigen Krieg



Die Kaiserlich-Götz'sche Armee

lagerte auf ihrem Durchmarsch von Westfalen nach Leipzig 1637 in Mellingen und Taubach - es war die Zeit des Dreißigjährigen Krieges. Alles dessen sie habhaft werden konnten, wurde von den Soldaten mitgenommen, sie plünderten, raubten, vergewaltigten und mordeten. Darüber hinaus zündeten sie Häuser, Ställe und Scheunen an, auch die Taubacher Schule wurde niedergebrannt. Selbst vor der Kirche machten sie nicht halt und stahlen neben dem Taufbecken auch den guten Kelch, verbrannten das Gestühl und rissen die Deckenbretter herab, um auch diese zu verbrennen. Einige Feuer wurden sogar in der Kirche geschürt so dass Gefahr bestand, sie könnte niederbrennen. Glücklicherweise blieb ihr dieses Schicksal erspart.

Es sollte jedoch nicht das letzte Mal sein, dass Soldaten in Taubach Quartier nahmen.

1639 beschenkten der Herr Stadtschreiber Daniel Hennigke und der Herr Seifensiedermeister Hans Hüllegrund die Taubacher Kirche. Herr Hennigke stiftete ein neues zinnernes Taufbecken und ein Altartüchlein, Herr Hüllegrund eine zinnerne Speisekanne und einen zinnernen Kelch. Taufbecken, Speisekanne und Kelch wurden von durchziehenden Truppen geraubt, vielleicht durch schwedische Truppen, die 1640 in der Gegend um Taubach waren und erst Mitte 1650 aus dem Herzogtum Sachsen-Weimar vollständig abzogen.

Herzog Wilhelm IV. von Sachsen-Weimar ließ 1642 eine Landesvisitation, also eine Bestandsaufnahme durch Besichtigung durch Landesbeauftragte, durchführen. Diese offenbarte die ganzen Folgen des Dreißigjährigen Krieges - etwa die Hälfte aller Wohnungen im Herzogtum Sachsen-Weimar waren zerstört, der Viehbestand war fast völlig vernichtet und nur ein Drittel der landwirtschaftlichen Flächen wurde noch genutzt, zwei Drittel lagen brach. Um den Wiederaufbau des Landes voran zu treiben, lockte der Herzog im Jahre 1647 mit einem Erlass, in welchem er jedem, der einen durch den Krieg verwüsteten Bauernhof wieder aufbaute und bewirtschaftete, eine zweijährige Steuerfreiheit versprach. Taubach hatte noch 163 Einwohner.


↑ nach oben ↑