Die Einweihung der neuen Ilmbrücke
im Jahre 1953 war der feierliche Abschluss des ersten NAW-Projektes (Nationales Aufbauwerk) in Taubach. NAW war eine "Masseninitiative zur freiwilligen, gemeinnützigen und unentgeltlichen Arbeit", durch welche die Lebensbedingungen verbessert werden sollten. Das NAW-Systems war besonders für Maßnahmen im unmittelbaren Wohnumfeld, also dem eigenen Straßenzug, oder allgemein anerkannten, wichtigen Maßnahmen, gut geeignet. Später hieß diese Initiative "Schöner unsere Städte und Gemeinden - Mach mit!", doch auch dies konnte nichts daran ändern, dass die Resonanz in der Bevölkerung immer mehr abnahm. Umso mehr können die beteiligten Taubacher, die einen Teil ihrer Lebenszeit für die Weiterentwicklung des Ortes einbrachten, stolz auf die Ergebnisse ihrer Arbeit sein.
Das nächste Projekt dieser Art war der Neubau eines Gemeindegebäudes, das "Haus der Freundschaft", welches im November 1958 fertiggestellt wurde. Dieses Gebäude, dessen Name meist nur mit "HdF" angegeben wurde, beherbergte nach seiner Fertigstellung das Büro des Bürgermeisters inklusive Vorzimmer, das Sprechzimmer des Landarztes mit einem Wartezimmer, ein Jugendzimmer, einen größeren Versammlungsraum, eine kleine Büchereiaußenstelle und eine Wohnung.
1959 wurde der neue Kindergarten, welcher heute noch besteht, in Betrieb genommen. Hierzu wurde ein Gebäude an der Hauptstraße, heute Ilmtalstraße, durch die Gemeinde erworben und umfangreich umgebaut. Ein Jahr später konnte die in diesem Gebäude untergebrachte neue Kinderkrippe den Betrieb aufnehmen. Im Dachgeschoss konnten außerdem 2 neue Wohnungen bezogen werden, eine erhielt ein junges Ehepaar, welches bis dahin immer noch getrennt wohnte: er in seinem Elternhaus, sie bei ihrer Schwester. Ihr erstes Kind folgte im Sommer 1964.
Die bis dahin genutzte Baracke des Kindergartens wurde 1959 abgerissen und auf dem Gelände rund um die Kirche St. Ursula entstand ein kleiner Park. Dieser wurde fast ausschließlich von den Schülern der damaligen 8. Klasse angelegt und von diesen am Vorabend ihrer Schulabschlussfeier 1960 übergeben. Mit seinen gepflegten Wegen, Blumenrabatten und Plätzen zum Verweilen war der Park ein Kleinod der Gemeinde. Offiziell als "Park der Jungen Pioniere" oder kurz "Pionierpark" bezeichnet, nannten ihn die Taubacher einfach nur Park. Nach Eröffnung der neuen Mellinger Schule Ende 1968 pflegten vor allen Dingen die Grundschüler den Park. Doch mit der Zeit wurde das Blättermeer der Bäume zu dicht, die Blumen gingen ein. Mellingen bekam 1984 eine weitere Schule, das Gebäude des heutigen Lyonel-Feininger-Gymnasiums, die Grundschüler aus den Schulteilen Taubach, Mechelroda und Kiliansroda wechselten in die 1968 erbaute Schule. Der Park wandelte sich in eine Grünfläche.
Im Verlauf der Industrialisierung der sozialistischen Landwirtschaft in der Deutschen Demokratischen Republik wurde ein Großteil der Feldwege überackert und die Feldflur erhielt ein völlig neues Aussehen. Schichtwasserquellen und -gräben wurden verfüllt, die Bäume an deren Böschungen gerodet, Drainagen verlegt. Ein Beispiel hierfür ist die Feldflur "In Albanus Weiden", wo sich Anfang der 1970er Jahre noch Weiden auf dem Feld befanden.
Da es der SED in der DDR nicht gelang die Probleme der Zeit zu lösen, insbesondere die materiellen Lebensbedingungen der Bevölkerung deutlich zu verbessern und eine größere Reisefreiheit zu gewähren, protestierten und demonstrierten im Jahre 1989 immer mehr Menschen für grundlegende Veränderungen in der DDR. Mit der Öffnung der DDR-Grenzen wurde der Weg zur Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten frei, doch trat die DDR lediglich der damaligen BRD bei. Allerdings befand sich die damalige BRD bereits in einem Wandlungsprozess von der Sozialen Marktwirtschaft in den Neoliberalismus/Marktfundamentalismus, was bedeutet, dass die goldenen Jahre der BRD bereits Geschichte waren.