Mit dem Herannahen der Feinde
wurden auch in Taubach Vorbereitungen zur Verteidigung getroffen. In der Schatzgrube hob der Volkssturm Schützengräben aus, ein MG-Nest wurde auf dem heutigen Grünflächendreieck Ilmtalstraße / An der Schatzgrube angelegt. Die zur Verteidigung Taubachs stationierten Soldaten flüchteten als es ernst wurde, einer von ihnen nahm sich in seiner Verzweifelung mittels Handgranate selbst das Leben. Die US-Truppen kamen jedoch nicht wie angenommen aus Richtung Weimar sondern erreichten Taubach am 12. April 1945 über Mellingen, da sie auf der Autobahn sehr schnell nach Osten vorrückten.
Für 2 Tage waren in Taubach US-amerikanische Artillerieaufklärer im letzten Haus auf der westlichen Seite des Illgensgrabens einquartiert. Die Bewohner und dort untergebrachte Ausgebombte aus Köln mussten in das Haus auf der gegenüber liegenden Straßenseite ausweichen. Eine der ersten Handlungen der US-Soldaten war es, eine US-Fahne an dem Fahnenmast aufzuziehen, an welchem noch Tage vorher die Hakenkreuzfahne flatterte. Etwas später wollten sie Eier, was bei der Dorfbevölkerung nicht so gut ankam. Nachdem jedoch einer freiwillig Eier gab und dafür Kakao erhielt, brachten weitere Taubacher Eier - und erhielten nichts. Die beiden Aufklärungsflugzeuge landeten anfangs nördlich der Bahnlinie, erst nachdem sich die Truppen einen Überblick verschafft hatten, landeten sie auf dem Feld südlich der Bahnlinline und westlich des Illgensgrabens. Am nächsten Tag war die amerikanische Flagge auf Halbmast gesetzt worden - der US-amerikanische Präsident Franklin Delano Roosevelt war verstorben. Das in Beschlag genommene Haus wurde der Hausherrin beim Abzug der US-amerikanischen Truppen am 14. April 1945 ordentlich übergeben, also mit aufgewaschenem Geschirr, und sogar einen zu Bruch gegangenen Teller ersetzten die US-Soldaten - welch große Geste.
Andere Taubacher Einwohner hatten allerdings nicht solch ein Glück.